Niegripp
ist ein ländlich geprägter Ortsteil der Kreisstadt
Burg (bei Magdeburg).
Er liegt sieben Kilometer westlich vom Burger
Stadtzentrum entfernt
und ist an allen Seiten von Wasser umgeben.
Am Ort führen die Elbe und der Elbe-Havel-Kanal vorbei, der Niegripper Verbindungskanal im Süden und der Niegripper Altkanal im Norden verbinden beide Wasserwege. Der Wasserreichtum wird durch den am östlichen Ortsrand gelegenen 150 Hektar großen Niegripper See, einer früheren Kiesgrube, vollendet, der als Naherholungsgebiet genutzt wird.
Durch Niegripp verläuft die Kreisstraße 1215 / Landesstraße 52, die im Norden zur Kreisstadt und im Süden zum Nachbarort Hohenwarthe mit Anschlussstelle an die Autobahn A2 führt. Landwirtschaftliche Nutzflächen fassen den Ort im Süden und Norden ein. Zur einen Kilometer entfernten Elbe breitet sich ein Feuchtgebiet der Elbaue aus.
Bildquelle mit freundlicher Genehmigung von Rolf Kötteritzsch
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Dorfkirche_Niegripp
http://de.wikipedia.org/wiki/Schleuse_Niegripp
http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffshebewerk_Rothensee
Seine Geschichte
Da der Ortsname slawischen Ursprungs ist, wird das Niegripper Gebiet bereits im 10. Jahrhundert bewohnt gewesen sein. So soll der Ort auch schon 948 im Zusammenhang mit dem am gegenüberliegenden Elbufer gelegenen Heinrichsberg erwähnt worden sein. Nach dem „Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands“ (siehe Quellen) stammt die erste Erwähnung Niegripps aus dem Jahre 1136. In den Jahren 1158 und 1185 werden als Vasallen des Magdeburger Erzbischofs Wichmann Gisilbert und Nikolaus von Nigrebe aufgeführt. Das Erzbistum unterhielt in Niegripp eine Burg, die im Jahre 1215 durch Kaiser Otto IV. im Kampf gegen seine staufischen Widersacher vergeblich belagert wurde. Von der Familie von Niegripp ist 1368 letztmalig die Rede.
1428 wurde Niegripp an zwei Magdeburger Bürger verpfändet, anschließend stritten sich das Erzbistum und die Stadt Magdeburg um den Ort, der schließlich 1432 durch den Stadthauptmann Henning für die Stadt erobert wurde. 1458 wird die Adelsfamilie von Treskow als Eigentümer des Ortes und des Schlosses genannt. Sie verkauft 1466 das von Raubrittern besetzte Schloss an den Magdeburger Erzbischof Johann. Neben den von Treskows waren in der Folgezeit auch so bekannte Familien wie die von Erxleben und von Wulffen im Ort ansässig. Sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch bei der Elbeflut von 1655 trug Niegripp schwere Schäden davon, von denen sich das Schloss nicht erholte im Lauf der Zeit verfiel.
Mit dem Ende des Erzbistums Magdeburg kam der Ort 1680 unter die brandenburgisch-preußische Landesherrschaft. Preußens König Friedrich Wilhelm I. erwarb um 1730 das Schlossgut Niegripp und andere benachbarte Besitzungen zur Schaffung eines Domänenamtes für seinen Onkel Prinz Heinrich. Im Jahr 1732 veranlasste der König den Bau einer stattlichen Kirche in Niegripp (siehe Bauwerke) und drei Jahre später die Einrichtung einer Schule. Als Preußen 1815 seine Territorialverwaltung reformierte, wurde Niegripp in den Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg eingegliedert.
Mit der DDR-Gebietsreform kam Niegripp 1952 in den Kreis Burg. Die Elbefähre nach Heinrichsberg wurde 1955 stillgelegt. 1964 hatte sich die Zahl der Einwohner auf 1182 verringert. Der Abwärtstrend hielt auch nach der Wende von 1989 an, obwohl mit einer Agrargenossenschaft und mehreren Baubetrieben eine günstige Infrastruktur geschaffen wurde. Am 1. Dezember 2002 erfolgte die Eingemeindung nach Burg.